Nuklearmedizin – der Blick hinter die anatomischen Kulissen des Körpers

Die nuklearmedizinische Diagnostik verwendet schwach-radioaktive Substanzen (sog. Radiopharmaka oder Tracer) zur Untersuchung der Funktion von Zellen, Geweben oder Organen. Daher wird sie vielfach als “funktionelle” Bildgebung bezeichnet – zur Abgrenzung gegenüber der konventionellen radiologischen Bildgebung.

Durch die Fokussierung auf die Funktion gewährt die nuklearmedizinische Bildgebung einen Blick hinter die anatomischen Kulissen des Körpers und der Erkrankungen und liefert damit relevante Zusatzinformationen für die Behandlung.

Heutzutage können eine Vielzahl von Erkrankungen mittels nuklearmedizinischen Methoden untersucht werden, u.a.:

  • Tumorerkrankungen
  • Knochen- & Gelenkerkrankungen
  • Herzerkrankungen
  • Nierenerkrankungen
  • Gehirnerkrankungen
  • Erkrankungen von hormonbildenden Organen
  • und viele weitere
  • Gehirnstoffwechsel

  • Vaskulitis

  • Prothesenlockerung

  • Lungenperfusion

  • Radiosynoviorthese

  • Bronchuskarzinom

  • Myokardstoffwechsel

  • Harnabflussstörung

  • PET-Biopsie

  • Prostatakarzinom

  • Protheseninfekt

  • Schilddrüsenfunktion

  • Magenfunktion

  • Gallensäurenzirkulation

Für die szintigraphische oder SPECT-Diagnostik kommen Gammastrahlen-emittierende Radionuklide zum Einsatz die eine Dosis-sparende und hochensistive Diagnostik erlauben.

Bei der PET-Diagnostik werden Positronen-emittierende Radionuklide eingesetzt. Die für diese Nuklide speziell ausgerichteten PET/CT-Tomographen erlauben eine hochsensitive und zu gleich räumlich exakte Darstellung von krankhaften Körperprozessen.

Durch den Einsatz von höherenergetischen Beta- oder Alpha-emittierenden Nukliden ist auch eine Behandlung von Erkrankungen mit radioaktiven Substanzen möglich. So können Malignome (Schilddrüsenkarzinome, neuroendokrine Tumore, Prostatakarzinome) oder auch benigne Erkrankungen (Überfunktionen der Schilddrüse, chronische Gelenkentzündungen) wirksam behandelt werden.

Weitere Informationen

Nuklearmedizin – good to know

Nuklearmedizin – good to know ! Seit ihrer klinischen Einführung beruht das zentrale Prinzip der Nuklearmedizin auf der Nutzung von radioaktiven Substanzen zur Untersuchung von physiologischen oder pathologischen Prozessen im Körper. Ihre Entwicklung war und ist eng verbunden mit der Erweiterung unseres Wissens über die Radioaktivität und ihrer Detektion, unseres Verständnisses von Zell- und Organ-Funktionen, der Pathophysiologie von Erkrankungen sowie mit der rasanten Entwicklung der Computertechnologie. Damit bewegt sich die Nuklearmedizin im Spannungsfeld zwischen Physik,…

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Warum Nuklearmedizin ?

Warum Nuklearmedizin? Vielfach wird die nuklearmedizinische Diagnostik als molekulare, metabolische oder funktionelle Bildgebung bezeichnet. Dies beruht auf der biologischen Verteilung der eingesetzten Radiopharmaka im menschlichen Körper. Diese hängt nämlich im Wesentlichen von molekularen Faktoren auf oder in den Zellen ab, z.B. von der Existenz bzw. Aktivität von zellulären Stoffwechselprozessen oder von der Anwesenheit bzw. Dichte von Rezeptoren auf der Zelloberfläche. Das resultierende nuklearmedizinische Bild entspricht daher nicht einer morphologischen Darstellung des Körperinneren (wie z.B. in…

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Das Radiopharmakon

Das Radiopharmakon im Fokus der Nuklearmedizin Das zentrale Element in der Nuklearmedizin ist das Radiopharmakon. Dieses ist im einfachsten Fall ein einfaches, radioaktives Nuklid: z.B. Jod-123 für die Untersuchung der Schilddrüse. In der Mehrzahl der Fälle sind es heute jedoch komplexe Moleküle, in die ein radioaktives Nuklid eingebunden ist. Dabei bestimmt das Design des Moleküls, wie sich das Radiopharmakon im Organismus verhält – welche Zelle oder Organ es aufnimmt oder auch nicht. Für den befundenden…

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Das Radionuklid

Das Radionuklid Während die chemische Form und Struktur des Radiopharmakons die biologische Verteilung bestimmt, entscheidet das eingesetzte Radionuklid über andere wichtige Eigenschaften des Radiopharmakons. Die von ihm ausgesendete Strahlung bestimmt die einzusetzende Detektionstechnik und die Strahlendosis, ermöglicht aber evtl. sogar auch therapeutische Optionen. Die Strahlung Diagnostisch eingesetzte Radionuklide sind in Regel entweder Gamma-Strahlen-Emitter oder Positronen-Emitter. Gamma-Emitter finden ihren Einsatz bei szintigraphischen oder SPECT/CT-Untersuchungen. Hier zu nennen ist insbesondere das viel verwendete Tc-99m, welches sich durch…

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Vergleich PET-Radiopharmaka

PET-Radiopharmaka im Vergleich Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Radiopharmaka für die PET-Diagnostik gegenüber: F-18-FDG, F-18-PSMA und Ga-68-DOTATATE. Fall-Beispiele FDG Bronchuskarzinom rechts, Lymphknoten-Metastase im MediastinumStatus nach Spondylodese der Wirbelsäule PSMA Prostatakarzinom im Becken, keine Metastasen DOTATATE Mehrere Metastasen des neuroendokrinen Tumors, z.B. in der Leber Hintergrund FDG Radiopharmakon 18-Fluordeoxyglucose (FDG) Chemische Struktur Radionuklid Fluor-18 (F-18), Positronen-Emitter Molekulares Ziel Glukose-Stoffwechsel PSMA Radiopharmakon F-18-PSMA-1007 / Pylclari Chemische Struktur (PSMA-1007) Radionuklid Fluor-18 (F-18), Positronen-Emitter Molekulares Ziel Prostata-spezifisches Membran-Antigen…

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