Informationen für Patienten
Szintigraphie mit Tc99m
Meckel-Divertikel
Die wichtigsten Punkte
- Lesen Sie diese Informationen bitte aufmerksam durch. Bei Fragen oder Unklarheiten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
- Bitte kommen Sie unbedingt nüchtern und planen Sie ausreichend Zeit ein (ca. 1 Stunden)
- Bitte Informationen für stillende und schwangere Frauen beachten.
- Im Verhinderungsfall melden Sie sich bitte mindestens 24 Stunden vorher bei uns ab.
Allgemeine Informationen
Die Szintigraphie ist ein Untersuchungsverfahren, welches schwach radioaktive Substanzen (sog. “Radiopharmakon” oder “Tracer”) zur Untersuchung von Stoffwechselprozessen verwendet. Sie findet Anwendung bei einer Vielzahl von Untersuchungen (z.B. im Rahmen von Skelett- & Gelenkerkrankungen, Tumorerkrankungen, Entzündungen, Herz- oder Gehirnerkrankungen).
Die Szintigraphie des Meckel-Divertikels dient dem Nachweis und Lokalisation eines Magenschleimhaut-tragenden Meckel-Divertikels im Darmtrakt. Ein Divertikel ist eine Ausstülpung eines Darmabschnittes, welches mit verschiedenen Symptomen einhergehen kann, z.B. Entzündung oder auch Blutverlust. Ein Meckel-Divertikel ist eine angeborene Fehlbildung des Darmes, bei dem sich eine solche Ausstülpung bildet und die in vielen Fällen die gleiche Schleimhaut trägt, wie der Magen.
Für die Untersuchung wird eine schwach radioaktive Substanz über eine Armvene appliziert (Radiopharmakon: Tc99m-Pertechnetat), welches regulär in der Schleimhaut des Magens aufgenommen wird. Ein Divertikel, welches Maggenschleimhaut trägt, würde somit auch diese Substanz aufnehmen.
Die von dem Radiopharmakon ausgesendete Gammastrahlung wird mithilfe des Szintigraphen (“Gammakamera”) detektiert. Dafür werden Zielaufnahmen von der Hals-Region angefertigt und mithilfe von Computern ausgewertet.
Zusätzlich kann eine sogenannte SPECT/CT durchgeführt. Dies ist ein kombiniertes Verfahren aus einer SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography) und einer CT (Computertomographie). Diese Untersuchung bietet neben einer höheren Sensitivität auch noch die anatomische Information aus der Hals-Region (CT). Damit kann sich zum Beispiel die Ausdehnung einer Struma exakt dargestellt werden.
Die radioaktive Substanz baut sich von alleine ab und wird zusätzlich vornehmlich über die Nieren ausgeschieden. Viel zu Trinken erleichtert die Ausscheidung des Radiopharmakons.
Einsatz der Szintigraphie
Wann wird die Untersuchung eingesetzt?
- bei vermutetem Meckel-Divertikel zum Nachweis und zur Lokalisationsdiagnostik
Wann darf die Untersuchung nicht durchgeführt werden?
- Im Falle einer (möglichen) Schwangerschaft (ggf. muss diese durch einen diagnostischen Test ausgeschlossen werden)
- Bei stillenden Frauen ist eine Stillpause von 12 Stunden nach der Untersuchung notwendig.
Vorbereitung
- Bitte kommen Sie nüchtern zur Untersuchung (mind. 4 Stunden keine Nahrung, nur Wasser).
- Keine Darmspiegelungen und keine Röntgen-Untersuchungen in den 3 Tagen vor der Untersuchung.
Was sollten Sie uns vorher mitteilen?
- Ob Sie an anderen Darmerkrankungen leiden und welche Medikamente Sie regulär einnehmen.
- Falls Sie stillen, schwanger sind oder die Möglichkeit dazu besteht.
Am Tag der Untersuchung
- Idealerweise lassen Sie jeglichen Schmuck zuhause (Metall kann die Bildqualität stören)
Ankunft
- Im Salem-Spital melden Sie sich am Empfang der Radiologie an.
- Sie erhalten einen Erhebungs- und Aufklärungsbogen zum Ausfüllen und zur Unterschrift.
- Anschliessend begeben Sie sich im gleichen Stockwerk zum Institut für Nuklearmedizin.
- Das Fachpersonal empfängt Sie, erläutert Ihnen den Untersuchungsablauf und Sie haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Ablauf der Untersuchung
- Injektion einer schwach-radioaktiven Susbtanz in eine Armvene
- Start der Bildaufnahme und Wiederholung von mehreren Bildern über 1 Stunde
- Bildaufnahme im Liegen (Dauer ca. 10 Minuten), ggf. zusätzlich SPECT/CT (ca. 10 Minuten).
- Sie haben ausreichend viel Platz und es treten keine störenden Geräusche auf.
- Bei extremer Platzangst kann Ihnen ein Medikament zur Beruhigung verabreicht werden. In diesem Fall dürfen Sie für den Rest des Tages nicht selbstständig am Strassenverkehr teilnehmen.

Nach der Untersuchung
- Sie können Ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen.
- Trinken Sie viel und entleeren Sie regelmässig Ihre Harnblase. Dies erleichtert die Ausscheidung des injizierten Radiopharmakons und reduziert ihre Strahlenexposition.
- Bitte reduzieren Sie den Kontakt zu Schwangeren und Kindern für 12 Stunden auf ein Minimum (Abstand von mind. 2 m).
- Stillende Frauen sollten eine Stillpause für 12 Stunden einhalten.
- Bei Abgabe von beruhigenden Medikamenten (z.B bei Platzangst oder Nervosität) ist die selbständige Teilnahme am Strassenverkehr für den Rest des Tages zu unterlassen.
Ergebnisse
- Nach der Untersuchung werden die Bilder mittels Computern ausgewertet und anschliessend beurteilt. Eine sofortige Befundmitteilung ist daher leider nicht möglich.
- Der schriftliche Befund wird innerhalb von 24 Stunden Ihrem behandelnden Arzt zugestellt, ebenso die Bilder.
- Bei einem Besprechungstermin am selben Tag, wird der Befund selbstverständlich vorher fertiggestellt.
Eindrücke




Kontakt
Dr. med. Jan Wartenberg
Dr. med. Bernd Vollnberg
Schänzlistrasse 39
3013 Bern
Wir sind für Sie erreichbar
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