S-11 Nieren-Szintigraphie MAG3 – Nuklearmedizin-Bern.ch

Informationen für Patienten

Szintigraphie mit Tc99m

Nieren und Harnwege (MAG3)

Die wichtigsten Punkte

Lesen Sie diese Informationen bitte aufmerksam durch. Bei Fragen oder Unklarheiten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Bitte planen Sie ausreichend Zeit ein (ca. 1 Stunde)
Im Verhinderungsfall melden Sie sich bitte mindestens 24 Stunden vorher bei uns ab.

Allgemeine Informationen

Die Szintigraphie ist ein Untersuchungsverfahren, welches schwach radioaktive Substanzen (sog. “Radiopharmakon” oder “Tracer“) zur Untersuchung von Stoffwechselprozessen verwendet. Sie findet Anwendung bei einer Vielzahl von Untersuchungen (z.B. im Rahmen von Skelett- & Gelenkerkrankungen, Tumorerkrankungen, Entzündungen, Herz- oder Nierenerkrankungen).

Die Szintigraphie der Nieren ist eine Untersuchung zur Darstellung der Filterfunktion der Nieren und der Ausscheidung bzw. des Harnabflusses aus den Nieren in die Harnblase.

Das für die Untersuchung verwendete Radiopharmakon (Tc99m-MAG3) wird über eine Armvene appliziert, verteilt sich im Blutvolumen des Körpers und wird durch die Nieren aus dem Blut herausgefiltert. Nach der Filtration wird es mit dem Harn über die Harnwege in die Harnblase geleitet und mit dem Urin aus dem Körper ausgeschieden.

Die von dem Radiopharmakon ausgesendete Gammastrahlung wird mithilfe des Szintigraphen (“Gammakamera”) detektiert. Dafür werden Aufnahmen vom Abdomen über 40 Minuten angefertigt. Die Bilder und Berechnungen werden mithilfe einer Computer-Auswertung erstellt.

Zusätzlich kann die Filtrationsleistung der Nieren durch Messungen der Radioaktivität im Blut berechnet werden.

Einsatz der Szintigraphie

Wann wird die Untersuchung eingesetzt?

zur Ermittlung der Nierenfunktion, global sowie für jede Niere getrennt
Zur Darstellung der Harnabflussverhältnisse bzw. deren Störungen

Wann darf die Untersuchung nicht durchgeführt werden?

Im Falle einer (möglichen) Schwangerschaft (ggf. muss diese durch einen diagnostischen Test ausgeschlossen werden)
Bei stillenden Frauen ist eine Stillpause von 24 Stunden nach der Untersuchung notwendig.

Vorbereitung

Trinken Sie ausreichend.
Ihre Medikamente können Sie wie verordnet einnehmen.

Was sollten Sie uns vorher mitteilen?

Falls Sie schwanger sind oder die Möglichkeit dazu besteht.

Am Tag der Untersuchung

Idealerweise lassen Sie jeglichen Schmuck zuhause (Metall kann die Bildqualität stören)
Trinken Sie ca. 30 bis 60 Minuten vor der Untersuchung mindestens einen halben Liter Wasser.

Ankunft

Im Salem-Spital melden Sie sich beim Empfang der Radiologie an.
Sie erhalten einen Erhebungs- und einen Aufklärungsbogen zum Ausfüllen und zur Unterschrift.
Anschliessend begeben Sie sich im gleichen Stockwerk zum Institut für Nuklearmedizin.
Das Fachpersonal empfängt Sie, erläutert Ihnen nochmal den Untersuchungsablauf und Sie haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Ablauf der Untersuchung

Lagerung auf dem Tisch des Untersuchungsgerätes.
Injektion der schwach-radioaktiven Lösung in eine Armvene.
Start der Bildaufnahmen (Dauer ca. 40 Minuten)
- Sie haben ausreichend viel Platz und es treten keine störenden Geräusche auf.
- Bei extremer Platzangst kann Ihnen jederzeit ein Medikament zur Beruhigung verabreicht werden. In diesem Fall dürfen Sie jedoch für den Rest des Tages nicht selbstständig im Strassenverkehr teilnehmen.
- Nach 10 Minuten wird eine geringe Dosis eines Harn-treibendes Medikament in eine Armvene appliziert.
- Während der Bildaufnahmen werden zweimal Blutproben aus einer Armvene entnommen.
- Sollten Sie einen dringenden Harndrang verspüren, kann die Untersuchung jederzeit abgebrochen werden.
Anschliessend werden die vorläufigen Bilder vom zuständigen Arzt begutachtet. Ggf. können noch weitere Aufnahmen notwendig werden.
Während der Untersuchung im Scanner werden Sie von einem qualifiziertem Fachpersonal betreut, das Ihnen auch bei Unsicherheiten zur Seite steht.

Nach der Untersuchung

Sie können normal essen und trinken und Ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen.
- Trinken Sie viel und entleeren Sie regelmässig Ihre Harnblase. Dies erleichtert die Ausscheidung des injizierten Radiopharmakons und reduziert ihre Strahlenexposition.
Bitte reduzieren Sie den Kontakt zu Schwangeren und Kindern für 12 Stunden auf ein Minimum (Abstand von mind. 2 m).
Stillende Frauen sollten eine Stillpause für 24 Stunden einhalten.
Bei Abgabe von beruhigenden Medikamenten (z.B bei Platzangst oder Nervosität) ist die selbständige Teilnahme am Strassenverkehr für den Rest des Tages zu unterlassen.

Ergebnisse

Nach der Untersuchung werden die Bilder mittels Computern ausgewertet und anschliessend beurteilt. Eine sofortige Befundmitteilung ist daher leider nicht möglich.
Der schriftliche Befund wird innerhalb von 24 Stunden Ihrem behandelnden Arzt zugestellt, ebenso die Bilder.
Bei einem Besprechungstermin am selben Tag, wird der Befund selbstverständlich vorher fertiggestellt.