Informationen für Patienten

Szintigraphie mit Tc99m

Lunge / Lungenembolie


  • Lesen Sie diese Informationen bitte aufmerksam durch. Bei Fragen oder Unklarheiten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
  • Die Radiopharmaka werden tw. aus Blutprodukten hergestellt (Humanalbumin). Sollten Sie einer Religionsgruppe angehören, die eine Verwendung von Blutprodukten zur Untersuchung verbietet, ist diese Untersuchung nicht durchführbar. In diesem Fall bitten wir Sie alternative Untersuchungsverfahren mit ihrem behandlenden Arzt zu besprechen.
  • Bitte die Informationen für stillende und schwangere Frauen beachten.
  • Bitte planen Sie ausreichend Zeit ein, ca. 1 Stunde.
  • Im Verhinderungsfall melden Sie sich bitte mindestens 24 Stunden vorher bei uns ab.

Allgemeine Informationen

Die Szintigraphie ist ein Untersuchungsverfahren der Nuklearmedizin, welches schwach radioaktive Substanzen (sog. “Radiopharmakon” oder “Tracer“) zur Untersuchung von physiologischen und pathologischen Stoffwechselprozessen verwendet. Sie findet Anwendung bei einer Vielzahl von Erkrankungen (z.B. im Rahmen von Skelett- & Gelenkerkrankungen, Tumorerkrankungen, Herz-, Lungen- oder Gehirnerkrankungen).

Die Szintigraphie der Lunge dient der Darstellung der Lungendurchblutung. Störungen der Lungendurchblutung aufgrund einer Lungenembolie stellen eine schwere, im akuten Fall potentiell lebensbedrohliche Erkrankung dar. Eine genaue und sensitive Diagnostik ist daher von grosser Bedeutung.

Die Szintigraphie der Lunge besteht aus drei Teilen:

  1. Für die szintigraphische Untersuchung der Lungendurchblutung wird ein Radiopharmakon (Tc99m-MAA, hergestellt aus Humanalbumin, Blutprodukt) über eine Armvene injiziert, welches mit dem Blutstrom in die Lungenstrombahn gelangt und sich dort anreichert. Die von ihm ausgesendete (Gamma-)Strahlung wird durch eine SPECT-Kamera (Single Photon Emission Computer Tomography) aufgenommen.
    Im gesunden Fall lässt sich anhand der Bilddaten eine gleichmässige Verteilung des Radiopharmakons in beiden Lungen darstellen. Sollte eine Lungenembolie vorliegen, ist in den Bilddaten eine regionale Verminderung der Anreicherung des Radiopharmakons nachweisbar.
  2. Für eine exakte Diagnose wird diese Untersuchung mit einer Untersuchung der Lungenbelüftung (Ventilation) gekoppelt. Bei dieser Untersuchung wird ein Radiopharmakon (DTPA) über ein kleines Atemgerät kurzzeitig inhaliert und dessen Verteilung in der Lunge ebenfalls über eine SPECT-Untersuchung dargestellt.
  3. Zusätzlich wird in der Regel eine Niedrig-Dosis-CT der Lunge angefertigt, um die anatomischen Verhältnisse darzustellen bzw. andere mögliche pathologische Veränderungen der Lunge zu erfassen.

Alle drei Teiluntersuchungen finden am gleichen Termin ïn einem Untersuchungsgang statt: Zunächst die Inhalations-Untersuchung, danach die Untersuchung der Durchblutung sowie die CT.

Befundbeispiel:

SPECT/CT nach Inhalation des Radiopharmakons

SPECT/CT nach Injektion des Radiopharmakons

Deutlich verminderte Lungenperfusion in mehreren Lungensegmenten im Vergleich zur Inhalationsaufnahme – Lungenembolien bds.

Einsatz der Szintigraphie

Wann wird die Untersuchung eingesetzt?
  • bei Verdacht auf eine akute oder chronisch-rezidivierende Lungenembolie
  • Zur prä-operativen, quantitativen Erfasssung der Lungenventilation und -durchblutung.

Vorbereitung

  • Es sind keine besonderen Vorbereitungen notwendig.

Was sollten Sie uns vorgängig mitteilen?

  • Wenn Sie stillen, schwanger sind oder die Möglichkeit dazu besteht.

Am Tag der Untersuchung

  • Idealerweise lassen Sie jeglichen Schmuck zuhause (Metall kann die Bildqualität stören)
Ankunft
  • Im Salem-Spital melden Sie sich am Empfang der Radiologie an.
  • Sie erhalten einen Erhebungs- und einen Aufklärungsbogen zum Ausfüllen und zur Unterschrift.
  • Anschliessend begeben Sie sich im gleichen Stockwerk zum Institut für Nuklearmedizin.
  • Das Fachpersonal empfängt Sie, erläutert Ihnen nochmal den Untersuchungsablauf und Sie haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Ablauf der Untersuchung
  • Sie werden auf dem Tisch des Scanners gelagert. Achten Sie auf eine bequeme Lagerung, damit Sie die gesamte Untersuchungsdauer gut liegen können.
  • Anlage einer Verweilkanüle in eine Armvene.
  • Untersuchung der Lungenbelüftung (Ventilation)
    • Es wird Ihnen ein Schlauch gereicht, an dem ein Verneblungsgerät mit dem Radiopharmakon (DTPA) angeschlossen ist.
    • Sie werden gebeten ein paar Mal tief in die Lunge zu inhalieren.
    • Anschliessend erfolgt die erste Bildaufnahme (SPECT), ca. 15 Minuten
      • Sie haben ausreichend viel Platz und es treten keine störenden Geräusche auf.
      • Bei extremer Platzangst kann Ihnen jederzeit ein Medikament zur Beruhigung verabreicht werden. In diesem Fall dürfen Sie jedoch für den Rest des Tages nicht selbstständig im Strassenverkehr teilnehmen.
  • Untersuchung der Lungendurchblutung
    • direkt im Anschluss erfolgt die Injektion des Radiopharmakons zur Untersuchung der Lungendurchblutung in die Armvene.
    • Zweite Bildaufnahme (SPECT), ca 15 Minuten
  • CT-Untersuchung, ca. 2 Minuten
    • die CT-Untersuchung findet im gleichen Untersuchungsgang statt. Sie bleiben einfach bequem auf dem Tisch liegen und werden zweimal durch den Scanner gefahren.
Nach der Untersuchung
  • Sie können normal essen und trinken und Ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen.
  • Bitte reduzieren Sie den Kontakt zu Schwangeren und Kindern für 12 Stunden auf ein Minimum (Abstand von mind. 2 m).
  • Stillende Frauen sollten eine Stillpause für 24 Stunden einhalten.
  • Bei Abgabe von beruhigenden Medikamenten (z.B bei Platzangst oder Nervosität) ist die selbständige Teilnahme am Strassenverkehr für den Rest des Tages zu unterlassen.

Ergebnisse

  • Nach der Untersuchung werden die Bilder mittels Computern ausgewertet und anschliessend beurteilt. Eine sofortige Befundmitteilung ist daher leider nicht möglich.
  • Der schriftliche Befund wird innerhalb von 24 Stunden Ihrem behandelnden Arzt zugestellt, ebenso die Bilder.
  • Bei einem Besprechungstermin am selben Tag, wird der Befund selbstverständlich vorher fertiggestellt.

Eindrücke

Kontakt

Dr. med. Jan Wartenberg
Dr. med. Bernd Vollnberg

Schänzlistrasse 39

3013 Bern

Wir sind für Sie erreichbar
werktags
von 8.00 bis 17.00 Uhr

+41 31 335 73 20
servicesnuk.bern@hirslanden.ch

www.nuklearmedizin-bern.ch

Ihr Weg zu uns

Aufgrund der Sanierung der Kornhausbrücke besteht eine alternative ÖV-Verbindung:

Ersatzbus, Linie 9A

Bahnhof Bern <-> Salem-Spital

Für Ihr Auto, Töff oder Velo
gibt es ein Parkhaus bzw. Stellplätze
vor dem Salem-Spital