Informationen für Patienten

Szintigraphie mit Tc99m

Herz


  • Lesen Sie diese Informationen bitte aufmerksam durch. Bei Fragen oder Unklarheiten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
  • Die Untersuchung besteht aus zwei Teilen (Belastungs- und Ruhe-Untersuchung) und findet in der Regel an 2 Tagen statt, bitte planen Sie jeweils ausreichend Zeit ein (ca. 2 Stunden). Im Einzelfall können beide Teile an einem Tag durchgeführt werden, in diesem Fall bitte mind. 5 Stunden einplanen.
  • Bitte ab 24 Stunden vor der Untersuchung keine koffeinhaltige Getränke (z.B. Kaffe, Tees), keine Schokolade.
  • Im Verhinderungsfall melden Sie sich bitte mindestens 24 Stunden vorher bei uns ab.

Allgemeine Informationen

Die Szintigraphie ist ein Untersuchungsverfahren, welches schwach radioaktive Substanzen (sog. “Radiopharmakon” oder “Tracer“) zur Untersuchung von Stoffwechselprozessen verwendet. Sie findet Anwendung bei einer Vielzahl von Erkrankungen (z.B. im Rahmen von Skelett- & Gelenkerkrankungen, Tumorerkrankungen, Entzündungen, Herz- oder Gehirnerkrankungen).

Die Szintigraphie des Herzens ist eine Untersuchung der Durchblutung des Herzmuskels. Störungen der Herzmuskel-Durchblutung können damit sensitiv erfasst werden. Das für die Untersuchung verwendete Radiopharmakon (Tc99m-Tetrofosmin) wird über eine Armvene appliziert und reichert sich im Herzmuskel an. Im Falle einer Durchblutungsstörung können betroffene Herzabschnitte durch eine Minderanreicherung des Radiopharmakons detektiert werden.

Die Untersuchung wird sowohl in Ruhe als auch unter Belastung durchgeführt. Der Vergleich der Ergebnisse (Ruhe vs. Belastung) ist essentiell für die Bewertung des Gesamtergebnisses. Üblicherweise werden beide Untersuchungen an zwei getrennten Tagen durchgeführt – Sie erhalten also 2 Termine. Nur in Einzelfällen können beide Untersuchungsteile an einem Tag hintereinander durchgeführt werden.

Herz-Belastung

Um eine Herz-Belastung zu erreichen, können zwei verschiedene Verfahren angewendet werden. Welches Verfahren bei Ihnen zum Einsatz kommt, wird Ihnen bei der Terminierung mitgeteilt.

  • Fahrrad-Ergometrie
    • Die Herz-Belastung wird durch eine sportliche Belastung auf einem Standfahrrad erreicht, dessen Tretwiderstand nach und nach erhöht wird. Parallel wird ein EKG des Herzens abgeleitet. Sobald eine zuvor definierte Frequenz des Herzschlages erreicht ist, wird das Radiopharmakon in eine Armvene appliziert.
    • Sollte die Zielfrequenz nicht erreicht werden können (z.B. bei Erschöpfung oder Gelenkbeschwerden), kann auf die medikamentöse Belastung umgestellt werden.
  • Medikamentöse Belastung
    • Sollte eine Belastung auf einem Standfahrrad nicht möglich sein (z.B. bei Gelenkbeschwerden oder -prothesen oder Erschöpfung), kann die Herz-Belastung mit einem Medikament simuliert werden (Regadenoson). Dieses erreicht eine Durchblutungssituation im Herzmuskel wie bei körperlicher Belastung durch eine direkte Regulation der Gefässmuskulatur. Kurz nach der Applikation des Medikamentes wird das Radiopharmakon injiziert.
    • Wichtig: Damit das Medikament richtig funktioniert ist es äusserst wichtig, dass ab 24 Stunden vor der Untersuchung keine koffein-haltigen Getränke (z.B. Kaffee, Tees, Energy-Drinks) und keine Schokolade oder ähnliches konsumiert wird.
    • Auf dem Standfahrrad treten Sie nur gegen einen leichten Widerstand an, um den Kreislauf zu aktivieren.
Ruhe-Untersuchung

Für die Untersuchung in Ruhe wird keine medikamentöse oder ergometrische Belastung angewendet. In einem Vorbereitungsraum wird wird lediglich das Radiopharmakon in eine Armvene injiziert.

Bildaufnahme

Die von dem Radiopharmakon ausgesendete Gammastrahlung wird mithilfe einer sogenannten SPECT/CT aufgenommen. Die SPECT (= Single Photon Emission Computed Tomography) dient dabei der Erfassung der aus dem Herzen kommenden Strahlung des Radiopharmakons. Die Computertomographie (CT) dient der exakten Berechnung der Strahlungsintensität. Beide Verfahren zusammen bieten eine hohe Sensitivität und Genauigkeit bei der Erfassung von Durchblutungsstörungen des Herzens.

Zusätzlich kann mithilfe der CT die Verkalkung der Herzkranzgefässe erfasst werden (sog. Calcium-Score) und damit Ihr Risiko für eine Durchblutungsstörung abgeschätzt werden.

Bildbeispiel:

Mit der SPECT/CT Erfassung der Anreicherung des Radiopharmakons im Herzmuskel.

EKG-getriggertes SPECT: Beurteilung der Pumpfunktion des Herzens in Ruhe und nach Belastung

Einsatz der Szintigraphie

Wann wird die Untersuchung eingesetzt?

Die Herz-Szintigraphie wird eingesetzt, u.a.:

  • bei Verdacht auf eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels
  • Kontrolle im Verlauf
Wann darf die Untersuchung nicht durchgeführt werden?
  • Im Falle einer (möglichen) Schwangerschaft (ggf. muss diese durch einen diagnostischen Test ausgeschlossen werden)
  • Bei stillenden Frauen ist eine Stillpause von 24 Stunden nach der Untersuchung notwendig.
  • Im Fall von speziellen, kardialen Vorerkrankungen (diese werden bei der Anmeldung der Untersuchung durch uns überprüft)

Vorbereitung

  • Trinken Sie ausreichend.
  • WICHTIG: Keine koffeinhaltigen Getränke (z.B. Kaffee, Tees, Energy-Drinks) und keine Schokolade ab 24 Stunden vor der Untersuchung.
  • Bitte folgende Medikamente 24 Stunden vor der Belastungsuntersuchung pausieren: Nitrate, Betablocker, Ca-Antagonisten, Theophyllin-Präparate. Sollten Sie Fragen bezüglich ihrer Medikation haben, wenden Sie sich gerne an Ihren behandelnden Arzt.
Was sollten Sie uns vorher mitteilen?
  • Falls Sie schwanger sind oder die Möglichkeit dazu besteht.

Am Tag der Untersuchung

  • WICHTIG: Keine koffeinhaltigen Getränke (z.B. Kaffee, Tees, Energy-Drinks) und keine Schokolade ab 24 Stunden vor der Untersuchung.
  • Bitte folgende Medikamente 24 Stunden vor der Belastungsuntersuchung pausieren: Nitrate, Betablocker, Ca-Antagonisten, Theophyllin-Präparate. Sollten Sie Fragen bezüglich ihrer Medikation haben, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt.
  • Bitte bringen Sie ein Sandwich für sich mit.

Ankunft

  • Im Salem-Spital melden Sie sich am Empfang der Radiologie an.
  • Sie erhalten einen Erhebungs- und einen Aufklärungsbogen zum Ausfüllen und zur Unterschrift.
  • Anschliessend begeben Sie sich im gleichen Stockwerk zum Institut für Nuklearmedizin.
  • Das Fachpersonal empfängt Sie, erläutert Ihnen nochmal den Untersuchungsablauf und Sie haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

1. Tag: Untersuchung in Ruhe

  • Eine Verweilkanüle wird in eine Armvene gelegt.
  • Injektion einer schwach-radioaktiven Testsubstanz
  • Wartezeit von ca. 60 Minuten
    • diese Zeit können Sie ggf. auch ausserhalb der Klinik verbringen
    • Sie essen etwas fetthaltiges (Sandwich) und trinken Wasser
  • Bildaufnahme
    • Sie werden auf dem Untersuchungstisch gelagert. Achten Sie auf eine bequeme Lagerung.
    • Dauer der Bildaufnahme ca. 15 Minuten
      • Sie haben viel Platz und es treten keine störenden Geräusche auf.
      • Bei extremer Platzangst kann Ihnen ein Medikament zur Beruhigung verabreicht werden. In diesem Fall dürfen Sie für den Rest des Tages nicht selbstständig im Strassenverkehr teilnehmen.
    • Ggf. können noch weitere Aufnahmen nach einer Pause notwendig werden.

2. Tag: Untersuchung unter Belastung

  • In der Regel findet dieser Teil am zweiten Tag statt
    • Sollte bei Ihnen dieser Teil am selben Tag wie die Ruheuntersuchung stattfinden, wird eine kurze Pause zwischen beiden Untersuchungsteilen geplant – dadurch verlängert sich die Aufenthaltsdauer auf ca. 3-4 Stunden
  • Belastungsuntersuchung mittels Fahrradergometrie oder mit medikamentöser Belastung (wird bei bei der Terminierung angegeben)
Fahrradergometrie
  • Sie nehmen Platz auf dem Standfahrrad, ein EKG sowie ein Blutdruckmessgerät werden angeschlossen.
  • Eine Verweilkanüle wird in eine Armvene gelegt.
  • Die ergometrische Belastung startet mit einem Widerstand von 25 oder 50 Watt. Alle 2 Minuten erhöht sich dieser automatisch.
  • Wenn eine zuvor festgelegte Zielfrequenz des Herzschlages erreicht ist, wird das Radiopharmakon injiziert.
  • Anschliessend treten Sie noch 2 Minuten weiter, bis der Widerstand schliesslich reduziert wird.
  • Sollte die Zielfrequenz nicht erreicht werden (z.B. bei Erschöpfung), kann im Anschluss eine medikamentöse Belastung des Herzens erfolgen. Lesen Sie daher auch die Informationen zur medikamentösen Belastung durch.
medikamentöse Belastung
  • Sie nehmen Platz auf dem Standfahrrad, ein EKG sowie ein Blutdruckmessgerät werden angeschlossen.
  • Eine Verweilkanüle wird in eine Armvene gelegt.
  • Soweit möglich wird eine leichte ergometrische Belastung gestartet (35 Watt).
  • Das Medikament zur Herzbelastung wird injiziert, kurz darauf das Radiopharmakon.
    • häufigere Nebenwirkungen sind: leichter Schwindel, Atembeschwerden, Kopfschmerzen.
    • Diese Nebenwirkungen halten nur ca. 1 Minute an und klingen rasch ab.
  • Anschliessend treten Sie noch einige Minuten weiter
  • Anschliessend haben Sie eine Pause von ca. 40-60 Minuten. In dieser Zeit sollten Sie
    • viel trinken (ein Glas Wasser sowie einen Joghurt-Drink bekommen Sie von uns)
    • ein Sandwich essen.
  • Bildaufnahme (wie am ersten Tag).

Jeweils für den Rest des Tages

  • Sie können normal essen und trinken und Ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen.
    • Trinken Sie viel und entleeren Sie regelmässig Ihre Harnblase. Dies erleichtert die Ausscheidung des injizierten Radiopharmakons und reduziert ihre Strahlenexposition.
  • Bitte reduzieren Sie den Kontakt zu Schwangeren und Kindern für 12 Stunden auf ein Minimum (Abstand von mind. 2 m).
  • Stillende Frauen sollten eine Stillpause für 24 Stunden einhalten.
  • Bei Abgabe von beruhigenden Medikamenten (z.B bei Platzangst oder Nervosität) ist die selbständige Teilnahme am Strassenverkehr für den Rest des Tages zu unterlassen.

Ergebnisse

  • Nach der Untersuchung werden die Bilder mittels Computern ausgewertet und anschliessend beurteilt. Eine sofortige Befundmitteilung ist daher leider nicht möglich.
  • Der schriftliche Befund wird innerhalb von 24 Stunden Ihrem behandelnden Arzt zugestellt, ebenso die Bilder.
  • Bei einem Besprechungstermin am selben Tag, wird der Befund selbstverständlich vorher fertiggestellt.

Eindrücke

Kontakt

Dr. med. Jan Wartenberg
Dr. med. Bernd Vollnberg

Schänzlistrasse 39

3013 Bern

Wir sind für Sie erreichbar
werktags
von 8.00 bis 17.00 Uhr

+41 31 335 73 20
servicesnuk.bern@hirslanden.ch

Bus 10

ab Bahnhof in Richtung “Ostermundigen”
Aussteigen “Salem”
5 Minuten Fuss-Weg zum Salem-Spital

Tram 9

ab Bahnhof in Richtung “Wankdorf”
Aussteigen “Kursaal” oder “Viktoriaplatz”
10 Minuten Fuss-Weg zum Salem-Spital

Für Ihr Auto, Töff oder Velo
gibt es ein Parkhaus bzw. Stellplätze
vor dem Salem-Spital