Informationen für Patienten
Szintigraphie mit Tc99m
Skelett & Gelenke (1-Phase)
Die wichtigsten Punkte
- Lesen Sie diese Informationen bitte aufmerksam durch. Bei Fragen oder Unklarheiten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
- Bitte planen Sie ausreichend Zeit ein (ca. 4 Stunden inkl. Pausen, die Sie ausserhalb der Klinik verbringen können)
- Im Verhinderungsfall melden Sie sich bitte mindestens 24 Stunden vorher bei uns ab.
Allgemeine Informationen
Die Szintigraphie ist ein Untersuchungsverfahren, welches schwach radioaktive Substanzen (sog. “Radiopharmakon” oder “Tracer“) zur Untersuchung von Stoffwechselprozessen verwendet. Sie findet Anwendung bei einer Vielzahl von Untersuchungen (z.B. im Rahmen von Skelett- & Gelenkerkrankungen, Tumorerkrankungen, Entzündungen, Herz- oder Gehirnerkrankungen).
Die Szintigraphie des Skeletts dient der Darstellung und Untersuchung des Knochenstoffwechsels. Damit könnten z.B. degeneratitve oder entzündliche Veränderungen von Knochen und Gelenken, Veränderungen im Bereich von Knochen- oder Gelenkprothesen oder auch Knochentumore oder -metastasen dargestellt werden.
Das verwendete Radiopharmakon (Tc99m-DPD) wird über eine Armvene appliziert, wird mit dem Blut im Körper verteilt und reichert sich im Verlauf zunehmend im Knochen an. Die Anreicherung im Knochen erfolgt insbesondere an den Lokalisationen, wo der Knochen vermehrte Umbauprozesse (z.B. bei Entzündungen oder mechanischen Belastungen) aufweist. Die Ausscheidung des Radiopharmakons erfolgt über die Nieren und Harnwege.
Damit die Verteilung des Radiopharmakons im Körper von aussen detektiert werden kann, ist dieses mit einem schwach radioaktiven Atom markiert. Die ausgesendete Gammastrahlung kann so mithilfe des Szintigraphen (“Gammakamera”) detektiert werden. Dafür werden Ganzkörperaufnahmen angefertigt und zusätzlich sogenannte Zielaufnahmen von Skelettabschnitten mit besonderem Interesse für die aktuelle klinische Situation.
Zusätzlich kann eine sogenannte SPECT/CT durchgeführt. Dies ist ein kombiniertes Verfahren aus einer SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography) und einer CT (Computertomographie). Diese Untersuchung bietet eine deutlich höhere Auflösung und Sensitivität als eine herkömmliche Szintigraphie. Zudem können mit Hilfe der CT die anatomischen Verhältnisse dreidimensional dargestellt werden. Damit wird eine höhere Genauigkeit und eine bessere Differenzierung von krankhaften Prozessen, z.B. bei kleinen Gelenken oder auch bei Prothesen erzielt.
Befundbeispiel:


Ganzkörperaufnahmen einer Skelettszintigraphie eines Patienten von vorne (links) und von hinten (mittig) sowie Zielaufnahmen (rechts) von der Lenenwirbelsäule und des Beckens (oben von vorne, unten von hinten)
3-dimensionale Darstellungen einer SPECT/CT des Beckens und der Hüfte – von links nach rechts:
- Computertomographie – zur detailgetreuen Darstellung der Anatomie
- Mineralisationsphase – Visualisierung des Knochenstoffwechsels in Kombination mit der CT-Information
Einsatz der Szintigraphie
Wann wird die Untersuchung eingesetzt?
Die Skelettszintigraphie wird bei einer Vielzahl von Knochen- und Gelenkerkrankungen eingesetzt, u.a.:
- Degenerative Gelenkerkrankungen
- Allgemeine Gelenk- oder Skelettbeschwerden
- zum Nachweis von Knochenmetastasen, v.a. beim Prostatakarzinom
- bei primären Knochentumoren
Wann darf die Untersuchung nicht durchgeführt werden?
- Im Falle einer (möglichen) Schwangerschaft (ggf. muss diese durch einen diagnostischen Test ausgeschlossen werden)
- Bei stillenden Frauen ist eine Stillpause von 24 Stunden nach der Untersuchung notwendig.
Vorbereitung
- Trinken Sie ausreichend.
- Bewegen Sie sich so viel wie möglich.
- Ihre Medikamente können Sie wie verordnet einnehmen.
Was sollten Sie uns vorher mitteilen?
- Falls Sie schwanger sind oder die Möglichkeit dazu besteht.
Am Tag der Untersuchung
- Idealerweise lassen Sie jeglichen Schmuck zuhause (Metall kann die Bildqualität stören)
Ankunft
- Im Salem-Spital melden Sie sich am Empfang der Radiologie an.
- Sie erhalten einen Erhebungs- und einen Aufklärungsbogen zum Ausfüllen und zur Unterschrift.
- Anschliessend begeben Sie sich im gleichen Stockwerk zum Institut für Nuklearmedizin.
- Das Fachpersonal empfängt Sie, erläutert Ihnen nochmal den Untersuchungsablauf und Sie haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Ablauf der Untersuchung
- Injektion der schwach-radioaktiven Lösung in eine Armvene
- Pause von ca. 2-3 Stunden, die Sie auch ausserhalb der Klinik verbringen können. In dieser Zeit sollten Sie
- sich viel bewegen, z.B. Treppen laufen, Spazieren
- viel Trinken, um die Ausscheidung des Radiopharmakons zu beschleunigen.
- Sie sollten Abstand halten zu schwangeren Frauen und Kindern (mind. 2 m).
- Start der Bildaufnahmen (Dauer ca. 20-30 Minuten), ggf. inkl. SPECT/CT.
- Sie haben ausreichend viel Platz und es treten keine störenden Geräusche auf.
- Bei extremer Platzangst kann Ihnen jederzeit ein Medikament zur Beruhigung verabreicht werden. In diesem Fall dürfen Sie jedoch für den Rest des Tages nicht selbstständig im Strassenverkehr teilnehmen.
- Anschliessend werden die vorläufigen Bilder vom zuständigen Arzt begutachtet. Ggf. können noch weitere Aufnahmen notwendig werden.
- Während der Untersuchung im Scanner werden Sie von einem qualifiziertem Fachpersonal betreut, das Ihnen auch bei Unsicherheiten zur Seite steht.
Nach der Untersuchung
- Sie können normal essen und trinken und Ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen.
- Trinken Sie viel und entleeren Sie regelmässig Ihre Harnblase. Dies erleichtert die Ausscheidung des injizierten Radiopharmakons und reduziert ihre Strahlenexposition.
- Bitte reduzieren Sie den Kontakt zu Schwangeren und Kindern für 12 Stunden auf ein Minimum (Abstand von mind. 2 m).
- Stillende Frauen sollten eine Stillpause für 24 Stunden einhalten.
- Bei Abgabe von beruhigenden Medikamenten (z.B bei Platzangst oder Nervosität) ist die selbständige Teilnahme am Strassenverkehr für den Rest des Tages zu unterlassen.
Ergebnisse
- Nach der Untersuchung werden die Bilder mittels Computern ausgewertet und anschliessend beurteilt. Eine sofortige Befundmitteilung ist daher leider nicht möglich.
- Der schriftliche Befund wird innerhalb von 24 Stunden Ihrem behandelnden Arzt zugestellt, ebenso die Bilder.
- Bei einem Besprechungstermin am selben Tag, wird der Befund selbstverständlich vorher fertiggestellt.
Eindrücke



Kontakt
Dr. med. Jan Wartenberg
Dr. med. Bernd Vollnberg
Schänzlistrasse 39
3013 Bern
Wir sind für Sie erreichbar
werktags
von 8.00 bis 17.00 Uhr
+41 31 335 73 20
servicesnuk.bern@hirslanden.ch

Bus 10
ab Bahnhof in Richtung “Ostermundigen”
Aussteigen “Salem”
5 Minuten Fuss-Weg zum Salem-Spital
Tram 9
ab Bahnhof in Richtung “Wankdorf”
Aussteigen “Kursaal” oder “Viktoriaplatz”
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vor dem Salem-Spital