S-14 Blutungsszintigraphie – Nuklearmedizin-Bern.ch

Informationen für Patienten

Szintigraphie mit Tc99m

Blutungsquelle

Die wichtigsten Punkte

Lesen Sie diese Informationen bitte aufmerksam durch. Bei Fragen oder Unklarheiten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Die Untersuchung findet regulär an zwei aufeinander folgenden Tagen statt.Bitte planen Sie ausreichend Zeit ein:
- am 1. Tag ca. 7 Stunden (inkl. Pausen, die Sie auch ausserhalb der Klinik verbringen können)
- am 2. Tag ca. 1 Stunde
Im Verhinderungsfall melden Sie sich bitte mindestens 24 Stunden vorher bei uns ab.

Allgemeine Informationen

Die Szintigraphie ist ein Untersuchungsverfahren, welches schwach radioaktive Substanzen (sog. “Radiopharmakon” oder “Tracer“) zur Untersuchung von Stoffwechselprozessen verwendet. Sie findet Anwendung bei einer Vielzahl von Untersuchungen (z.B. im Rahmen von Skelett- & Gelenkerkrankungen, Tumorerkrankungen, Entzündungen, Herz- oder Gehirnerkrankungen).

Die Blutungsszintigraphie dient der Detektion von Blutungsquellen im Magen-Darm-Trakt. Für die Untersuchung werden die roten Blutkörperchen im Körper schwach radioaktiv markiert. Die dafür benötigten Substanzen werden jeweils über eine Armvene appliziert.

Die von dem Radiopharmakon ausgesendete Gammastrahlung wird mithilfe des Szintigraphen (“Gammakamera”) detektiert. Dafür werden Aufnahmen vom Bauch und Becken angefertigt. Zusätzlich wird eine sogenannte SPECT/CT durchgeführt, bei dem eine sensitive, szintigraphische Methode (SPECT = Single Photon Emission Computed Tomography) mit einer Computertomographie (CT) kombiniert wird. Diese Untersuchung bietet eine deutlich höhere Auflösung und Sensitivität als eine herkömmliche Szintigraphie. Zudem können mit Hilfe der CT die anatomischen Verhältnisse exakt dargestellt werden. Damit wird eine höhere Genauigkeit und eine bessere Differenzierung der Blutungsquelle erzielt.

Befundbeispiel:

Verteilung der radioaktiv markierten roten Blutkörperchen
Darstellung der Blutgefässe (Pfeilspitzen), von Leber und Milz (schwarz), der Nieren (gelb), des Knochenmarks (orange), der Harnblase (grau)

Verteilung der radioaktiv markierten roten Blutkörperchen nach 6 Stunden
Nachweis einer Anreicherung im Bauch rechts unterhalb der Leber

CT links: Computertomographische Darstellung der Anatomie
SPECT rechts: Darstellung der Extravasation der roten Blutkörperchen (linker, oberer Bildrand)

SPECT/CT: Computertomographische Darstellung der Anatomie und bunt überlagert der szintigraphische Befund
Es zeigt sich eine Extravasation der roten Blutkörperchen im Dickdarm (linker, oberer Bildrand, Pfeil)

Einsatz der Szintigraphie

Wann wird die Untersuchung eingesetzt?

zur Detektion / Lokalisation einer Blutungsquelle im Magen-Darm-Trakt

Wann darf die Untersuchung nicht durchgeführt werden?

Im Falle einer (möglichen) Schwangerschaft (ggf. muss diese durch einen Test ausgeschlossen werden)
Bei stillenden Frauen ist eine entsprechende Vorplanung notwendig. Bitte kontaktieren Sie uns im Vorfeld.

Vorbereitung

Bitte Trinken Sie ausreichend.
Sonst sind keine besonderen Vorbereitungen notwendig.

Was sollten Sie uns vorher mitteilen?

Falls Sie schwanger sind oder die Möglichkeit dazu besteht.

Am Tag der Untersuchung

Idealerweise lassen Sie jeglichen Schmuck zuhause.

Ankunft

Im Salem-Spital melden Sie sich am Empfang der Radiologie an.
Sie erhalten einen Erhebungs- und einen Aufklärungsbogen zum Ausfüllen und zur Unterschrift.
Anschliessend begeben Sie sich im gleichen Stockwerk zum Institut für Nuklearmedizin.
Das Fachpersonal empfängt Sie, erläutert Ihnen nochmal den Untersuchungsablauf und Sie haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Ablauf der Untersuchung an Tag 1

Lagerung auf dem Untersuchungsgerät.
Injektion einer Markierungssubstanz (PYP) sowie einer schwach-radioaktiven Lösung in eine Armvene zur Markierung der roten Blutkörperchen.
Start der Bildaufnahmen (Dauer ca. 1 Stunde) inkl. SPECT/CT.
- Sie haben ausreichend viel Platz und es treten keine störenden Geräusche auf.
- Sollten Sie unter extremer Platzangst leiden, so kann Ihnen jederzeit ein Medikament zur Beruhigung verabreicht werden. In diesem Fall dürfen Sie jedoch für den Rest des Tages nicht selbstständig im Strassenverkehr teilnehmen.
Pause von ca. 60 Min.
Im Folgenden intermittierende Bildaufnahmen (Dauer ca. 10 Minuten) unterbrochen von Pausen (ca. 60 Minuten).
- Die Pausen können Sie in einem Ruheraum innerhalb unserer Abteilung verbringen. Sie dürfen aber auch die Abteilung verlassen.
Ggf. wird eine SPECT/CT durchgeführt, Dauer ca. 15 Minuten
Während der Untersuchung im Scanner werden Sie von einem qualifiziertem Fachpersonal betreut, das Ihnen auch bei Unsicherheiten zur Seite steht.

Lagerungsbeispiel im Untersuchungsgerät

Ablauf der Untersuchung an Tag 2

Bildaufnahme inkl. SPECT/CT.
Dauer insgesamt ca. 1 Stunde

Nach der Untersuchung (Tag 1 & 2)

Sie können normal essen und trinken und Ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen.
Trinken Sie viel und entleeren Sie regelmässig Ihre Harnblase. Dies erleichtert die Ausscheidung des injizierten Radiopharmakons und reduziert ihre Strahlenexposition.
Bitte reduzieren Sie den Kontakt zu Schwangeren und Kindern für 12 Stunden auf ein Minimum (Abstand von mind. 2 m).
Bei Abgabe von beruhigenden Medikamenten (z.B bei Platzangst oder Nervosität) ist die selbständige Teilnahme am Strassenverkehr für den Rest des Tages zu unterlassen.

Ergebnisse

Nach der Untersuchung werden die Bilder mittels Computern ausgewertet und anschliessend beurteilt. Eine sofortige Befundmitteilung ist daher leider nicht möglich.
Der schriftliche Befund wird innerhalb von 24 Stunden Ihrem behandelnden Arzt zugestellt, ebenso die Bilder.
Bei einem Besprechungstermin am selben Tag, wird der Befund selbstverständlich vorher fertiggestellt.